Adventsingen 2008
Herbergsuche
Die Reise geht weiter. Der Mensch ist immer auf der Suche. Daher auch immer auf der Reise. Reisen heißt erfahren, entdecken, enträtseln. Bei unserem letzten Adventsingen vor zwei Jahren suchten wir nach unseren Wurzeln hier in Abtenau. Fanden auch einiges in den alten Kommoden und Spinden: schöne Lieder und interessante Weisheiten, gute Sprüche und selten gewordene Wörter. Vielleicht ergab sich daraus so manche Erfahrung.
Heuer wollen wir neben den traditionellen Liedern uns da und dort in Europa umschauen. Ein wenig hinausgrasen aus dem Lammertal, Ikonen aus Osteuropa sprechen lassen, die uns unsere Schüler aus Osteuropa mitgebracht haben oder uns anhören, wie Kindern in der "guten alten Zeit" in Russland mitgespielt wurde. So gut war also diese Zeit gar nicht, und heute sieht sie erst recht richtig alt aus, werden wir feststellen. Wir wollen daher nach vorne schauen und uns so manches Schöne und Gute aus anderen Kulturen holen, es uns ansehen und vielleicht enträtseln.
Bei uns der Knabe im blond gelocktem Haar, hat er anderswo einen schwarzen Wuschelkopf, es werden schwarze Madonnen und schwarze Heilande von Hunderttausenden und Millionen angebetet. Und doch bleibt es ein und dieselbe Botschaft.
Daran sollten wir auch denken, wenn wir unsere Kinder mit Gaben überhäufen. Manches einmal anders machen. Ihnen Zeit und Gespräche schenken, sich ihre Sorgen und Ängste anh8ren, mit ihnen Freude und Spaß teilen.
Unsere Kinder sind der Spiegel von uns selbst. Herbergsuche bei uns selbst. Suchen wir in den Seelen unserer Liebsten und unserer Mitmenschen ein Zuhause.
Laura Tichy (Gesamtleiterin)